Kluft und Halstuch

„Zuerst hatte ich eine Idee, dann ein Ideal. Nun haben wir eine Bewegung – werden wir in einer Organisation enden?“

— Lord Robert Baden-Powell

Die Kluft ist oft umstrittenes Thema, wenn es um Pfadfinder geht, da sie vor allem auf Außenstehende oft militärisch wirkt. Dadurch steht unsere Kluft oft in einem negativen Zusammenhang und vermutlichen Widerspruch der Werte der Pfadfinderbewegung.

Tatsächlich war der Gründer der Pfadfinderbewegung Robert-Baden-Powell im britischen Militär tätig. Allerdings weniger freiwillig, sondern eher aus mangelnden Alternativen. Seine Mutter schickte ihn nach seiner Schulbeendigung auf eine Militärschule in England.

Natürlich hatte seine Idee der einheitlichen Kleidung aber keinen Zusammenhang mit militärischem Gedankengut, sondern diente dazu eine „Gleichheit“ zu schaffen.

Die von ihm als Pfadfinder rekrutierten Jungs (später auch Mädchen) kamen aus allen Schichten der Gesellschaft, was ihm sehr wichtig war.

Es ist egal, wo man herkommt, egal wie alt, egal welche Hautfarbe man trägt, egal ob man arm oder reich ist, Pfadfinder soll für alle sein. Das war BPs ausdrücklicher Wunsch.

Seine Jungen und Mädchen sollten sich nicht aufgrund von Äußerlichkeiten auf unterschiedliche Ebenen heben, sondern gemeinsam handeln und innere Werte vor Äußerlichkeiten betrachten. Zudem gab die Kluft ein Identifikationssymbol innerhalb der Bewegung und ein Erkennungsmerkmal nach Außen. Eventuell ist die Kluft also vergleichbar mit (ebenfalls umstrittener) Schulkleidung, die ja bis heute in England getragen wird.

Das Tuch wurde schnell zu einem praktischen Allheilmittel, mit dem weit mehr als nur das Tragen an der Kluft fabriziert wurde. Beispielsweise wird es genutzt als Verband, Knoten, Tragehilfe, etc. Die Tuchfarbe symbolisiert zudem in der DPSG die Stufe des Kindes – dies ist aber von Verband zu Verband weltweit unterschiedlich.